Das große Kind ist bald volljährig. Seit es einen Stift halten kann zeichnet es – leider darf ich hier nichts zeigen, weil nicht gut genug (ihre Meinung, nicht meine – ich liebe alles, aber anders Thema) – und seit es zeichnet hängt das ganze Zimmer voller Manga- und Animeecharaktäre. Bald war klar, das Kind möchte nach Japan und am liebsten ein ganzes Jahr dort in die Schule gehen. Dem stand grundsätzlich nichts entgegen, es gibt ja theoretisch Stipendien und das Kind war auch schon fein am Suchen und lernte in der VHS schon mal japanisch aber dann kam Corona (Ich glaube fast alle Berichte der letzten zwei Jahre haben diesen Plot-Twist).
Nun, zwei Jahre später möchte das Kind nicht mehr in Japan zur Schule gehen (eine japanische Austauschschülerin hat lebhaft davon berichtet, was soll ich sagen), aber um so mehr das Land besuchen. Während wir also so über einen Sprachkurs in den Sommerferien sinnierten, sagte das kleine Kind (was physisch gesehen jetzt eigentlich das große Kind genannt werden müsste, aber dann komme ich durcheinander): “Ich will auch nach Japan!“. Mhm, zwei minderjährige Kinder in den Sommerferien im Sprachkurs in Irgendwo-Japan? Naja, why not, ist ja im Grunde nichts anders als Ferienlager nur weiter weg, dachte ich so laut vor mich hin, als der Gatte sagte: “Ich will auch nach Japan!“
Lange Rede, ich will wohl jetzt auch nach Japan.